„Auto Becker“ Ferrari Modellpalette 1976

 

Es darf geschmunzelt werden, wenn „Auto Becker“ das Ferrari Verkaufsprogramm 1976 auslobt.

 

45 Jahre ist das jetzt her!

 

James Hunt schnappt dem am Nürburgring verletzten Niki Lauda ganz knapp die Weltmeisterschaft weg. Nach dem Titelgewinn im Jahr zuvor müssen Teamchef Luca Cordero di Montezemolo und Chefingenieur Mauro Forghieri auf die kommende Saison setzen, in der Ferrari abermals mit Lauda Weltmeister werden sollte. Niki fährt privat zu jener Zeit den Ferrari 365 GT4 2 + 2 (470 Exemplare gebaut 1972-1976). Günter Netzer ist als „Auto Becker“-Stammkunde nach einem Ferrari Daytona, einem 365 GTC/4 und Dino 246GT umgestiegen auf den aktuellen 365 GTB4 BB; Listenpreis DM 99.456 einschließlich 11% (!) MwSt. und „Radio Tonband-Stereo Voxson 8-track“.

 

Die herrliche Prospekt-Prosa dürfte aus der Feder von Helmut Becker stammen. Dessen Vater Wilhelm hatte Anfang der 60er Jahre auf Vermittlung von Graf Berghe von Trips den Importeurs- Vertrag mit Enzo Ferrari per Handschlag geschlossen. Nach der sogenannten „Ölkrise“ mit ihren Sonntagsfahrverboten 1973 erholte sich der Automobilmarkt drei Jahre später endlich wieder. Zuvor hatte es speziell die Super-Sportwagen arg gebeutelt. So fand sich in jenen Krisentagen im Kleinanzeigenteil von auto motor und sport die Offerte eines im Olympiadorf München residierender Modefotografen, der dringend seinen quasi nagelneuen Ferrari 365 GTB/4 „Daytona“, Farbe „Giallo Fly“, für 19.000,- Mark loswerden wollte; heutiger Wert über 700.000,- Euro!

 

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, daß die Broschüre teilweise deutlich niedrigere Leistungsdaten nennt, als in den offiziellen Werksangaben. Die importierten Stückzahlen waren so gering, daß „Auto Becker“ die Fahrzeuge per Einzelabnahme für den Straßenverkehr zuließ. Dabei ergaben die Messungen der gestrengen deutschen Prüfingenieure gemäß DIN-Norm teils weniger optimistische Werte, als bei ihren Kollegen in der Emilia Romagna.

 

Noch Jahre später gab bei Werksbesichtigungen ein an den Motorprüfständen altgedienter Techniker zur Freude der angereisten Ferraristi die Story zum Besten, daß Lauda bei seinen Besuchen in Maranello stets nur ihm seinen 365 GT/4 2+2 zur Vergasereinstellung anvertraut habe.

 

So lieferten die 6 Weber-Doppelvergaser 38-DCOE die vollen versprochenen 320 PS, und nicht wie in der „Auto Becker“ Broschüre magere 306 DIN-PS!

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